Neuerscheinung: Joghurt mit der Ecke Minis "Feueralarm"

In letzter Zeit gab es eine wahrliche Explosion auf dem doch eigentlich recht kleinen Gebiet der Minizweikammerknusperjoghurts. Zwei der vier neuen Sorten wollen wir hier besprechen und beginnen heute mit dem Joghurt mit der Ecke Minis "Feueralarm".

Schwitzige Hände, bleiche Gesichter... Doch ist hier die Angst vor einer der elementarsten Gefahren der Menschheit gerechtfertigt?

Wie in letzter Zeit üblich, kommt der Joghurt im Vierer-Pack daher, da ein einzelner Mini-Joghurt doch recht kümmerlich wirkt. Die pappene Umverpackung wird hier genutzt um das auf den Joghurtdeckeln aufgeführte Motiv nochmals etwas größer und umfangreicher darzustellen, so dass der Einstieg in die Thematik des Feueralarmes etwas leichter fällt. In unseren modernen Städten mit ihren Steinhäusern und Hydranten ist die zerstörerische Kraft des Feuers, mit kleinen Ausnahmen, ja nicht mehr so präsent, so dass hier die Chance genutzt wird einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr während eines Großbrandes zu geben. Damit man sich in die Ausnahmesituation noch besser hineinversetzen kann, wird auf der Innenseite der Umverpackung sogleich ein Rätsel mitgeliefert, indem man dem Kollegen der alleine auf der Leiter vor dem brennenden Haus steht helfen muss, indem man den richtigen Schlauch an den Hydranten anschließt. Nicht auszudenken, was passiert, wenn man den falschen Schlauch erwischt, oder der Hitzeschutzanzug des Kameraden nicht mehr stand hält, weil man sich zu viel Zeit zum nachdenken gelassen hat...

Ist der Deckel gelüftet und der Blick ins Innere frei, so wird man gleich wieder mit den Flammen konfrontiert. Diesmal in Form von gelb-roten Feuerbällen, welche sich bei näherer Betrachtung als überzogene Getreidebällchen herausstellen. Ich habe diese zuerst voller Vorsicht probiert, da ich die Befürchtung hatte, dass man die symbolische Hitze der Flammen in das Lebensmittel übersetzt hat, indem man reichlich Chilli-Pulver beimengte. Dies bewahrheitete sich allerdings nicht, so dass ich hier nur von einer leicht süßlichen Getreidenote berichten kann. Die größere Kammer enthält einen Joghurt mit Pfirsich-Bananen Geschmack, welcher aber vorrangig nach Pfirsich schmeckt, dabei aber zu überzeugen weiß. Farblich fällt er neben den lodernden Feuerbällen allerdings etwas ab.

Das Besondere an dem neuen Mini-Joghurt ist ja, dass er sich nicht über seine Zutaten definiert, wie ein "Joghurt Banane-Schokoflakes", oder versucht sich an die Eigenschaften eines Dinges anzuheften, wie "Ecke des Monats - Eichhörnchens Schatz", sondern dass er sich einen ganzen Prozess nimmt, in diesem Falle den "Feueralarm" und dann versucht sich mit allen Stufen dieses komplexen Ablaufes auseinander zu setzen. Das Medium des Zweikammerknusperjoghurts ist für ein solches Vorgehen geradezu prädestiniert, da es mit dem Akt des Knickens ebenfalls einen prozessuale Handlung in den Mittelpunkt stellt. Betrachtet man unter diesen Bedingungen noch mal die Umsetzung des Themas "Feueralarm", so treten doch einige Schwachstellen zu Tage. Sehr überzeugend ist auf der einen Seite die Knusperkammer mit den darin enthaltenen Getreide-Feuerbällen. Mir erschließt sich allerdings nicht, warum sich in der Gegenkammer ein hell-orangener Pfirsisch-Bananen-Joghurt befinden muss. Wäre es nicht viel konsequenter gewessen hier einen hell-blauen Joghurt zu positionieren? Mir persönlich hätte es ein großes Gefühl der Genugtuung gegeben die brennenden Getreidebällchen in einem  wasserfarbenen Joghurt zu versenken und somit größeres Unheil von mir und meinen Nachbarn abzuwenden! Die geschmackliche Neutralität der Getreidkugeln hätte sich sicher auch gut mit einem Blaubeerjoghurt vertragen.

Fazit: 
Ein Joghurt mit konzeptuell neuen Ansätzen, die auf jeden Fall positiv zu bewerten sind, auch wenn im Detail noch einiges besser ausformuliert werden müsste. Geschmacklich aber definitiv solide und in der Gestaltung vielfältig.