Eben noch Herbst sind wir nun scheinbar schon im Winter angekommen. Zumindest wenn es nach der Veröffentlichungsstrategie von Almighurt geht. Neben den Oktoberfest- Sorten steht nun auch der erste Joghurt mit Schneeflocken auf dem Cover in den Kühlregalen, der Almighurt "Mandel Spekulatius & Bourbon-Vanillesoße" aus der "nach Herzenslust"- Reihe.
Dieser hat viele Fragen im Gepäck und wir werden nun versuchen alle zu beantworten.
Nachdem wir bei der Besprechung des letzten Almighurts schon an unsere Grenzen gestoßen sind, da es hier eigentlich eine Kammer zu viel gab, rollen nun weitere Probleme auf uns zu. So gibt es bei diesem Knick-Joghurt, wie man dem Foto entnehmen kann, keine Knusperkammer im herkömmlichen Sinne. Die Spekulatiusstückchen, welche das Prädikat der Knusprigkeit tragen, befinden sich in einer sirupartigen Soße. Dadurch sind sie sehr angeweicht und balancieren auf dem schmalen Grad zwischen Knusper- und Schlemmerjoghurt. Nachdem wir eine ganze Palette des fraglichen Produktes verzehrt und eine ganze Nacht diskutiert hatten, fiel letztendlich die Entscheidung dem Joghurt hier trotzdem ein Forum zu bieten.
Damit komme ich auch gleich zu dem kritischen Punkt des Dreikammerers, der Knusperkammer. In der bereits erwähnten Sirupmischung befinden sich kleine Mandelsplitter und Spekulatiusstückchen. Der Sirup schmeckt erst mal hauptsächlich sehr süß und hat dann nebensächlich noch den Geschmack der für Spekulatius charakteristischen Gewürzmischung. Die darin schwimmenden Mandelsplitter sind so wie man sie erwartet. Ihre Wichtigkeit besteht darin, dass sie nicht durchweichen können und daher so etwas wie Knusprigkeit besitzen. Dies ist sehr wichtig, da diese Eigenschaft bei den Spekulatiusstückchen nur sehr bedingt vorhanden ist. Durch das wochenlange Schwimmen in der Sirupmischung, haben sie sich damit vollgesaugt und sind nur noch in ihrem Kern ein wenig knusprig. Da wir nun in dieser Kammer zweimal ein wenig knusprig haben, wurde sie von uns dann doch ganz knapp als "Knusperkammer" eingestuft.
Bei der Vanillesoße gibt es weitaus weniger Aufregendes zu berichten. Sie schmeckt halt nach Vanille und ist recht süß. In der Joghurtkammer ist ein milder Naturjoghurt, bei dem fast kein Zucker zugegeben wurde. Das ist bei dem Zuckergehalt der beiden anderen Kammern wohl auch eine gute Entscheidung gewesen.
Hat man Knusper- und Joghurtkammer vermischt, entsteht ein rech wohlschmeckender Winterjoghurt, über den man dann die Vanillesoße kippen kann um den Gesamtgeschmack abzurunden. Man kann dabei aber durchaus in Erwägung ziehen, nicht die gesamte Soße zu verwenden, da sie den Rest doch recht schnell in die Übersüßung treibt. Im Mund konkurrieren dann das sauer-kalte des Joghurts mit dem süßlich-warmen der Vanillesoße und führen so zu einem anregenden Geschmackserlebnis. Die Spekulatiusnote ist dabei immer wahrnehmbar, aber nie störend. Was hingegen schon sehr störend ist, ist die viel zu geringe Anzahl der Spekulatiusstückchen! Mehr als drei oder vier hatte ich nie und das ist eindeutig zu wenig. Jedes mal wenn man dann eines erwischt hatte, war dies ein erhebender Moment, der es schaffte den Charakter des Dreikammerknusperjoghurts auf den Punkt zu bringen und davon hätte man sich dann doch ein paar mehr gewünscht.
Um so ärgerlicher ist dies, da auf dem Cover fünf ganze Spekulatiuskekse abgebildet sind und man daher schon etwas mehr als ein vierzigstel Keks im Inneren erwartet hätte. Ansonsten ist die Verpackung sehr gelungen, mit der Winterlandschaft, Gebäck, Vanillesoße und Schneekristallen. In diesem guten Design liegt dann auch das seltsame Gefühl begründet, welches mich überkam als ich den Joghurt Gestern bei 20 Grad mit einem T-Shirt bekleidet in unser Testlabor trug. Es ist einfach noch nicht die Jahreszeit für Wintergefühle. Mitte Oktober ist man gerade mal dabei sich mit dem Herbst anzufreunden, warum sollte man da schon an die kalte Jahreszeit denken. Dieses Vorausschauen mag einem Eichhörnchen noch Überlebensvorteile bringen, doch Joghurt zu bevorraten ist auf Grund der beschränkten Haltbarkeit nicht wirklich sinnvoll...
Fazit:
Ein recht gelungener Wintgerjoghurt, der aber auf jeden Fall mehr Spekulatiusstückchen vertragen könnte. Um emotionale Verwirrungszustände zu vermeiden, empfiehlt sich mit dem Verzehr bis zum ersten Schneefall zu warten und dann per Hand noch einige Spekulatiusbruchstückchen hinzu zu geben. Dann steht dem perfekten Genuss nichts mehr im Wege.
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