Da wir neulich mit dem Vorwurf konfrontiert wurden, auf unserem schönen kleinen Blog würde ein gewisser "Müllerzentrismus" herrschen, werden wir dem nun entgegenwirken indem wir ein Produkt des wohl größten Müller-Konkurrenten auf dem Zweikammerknusperjoghurtmarkt vorstellen. Es handelt sich hierbei um den Fantasia-Joghurt "Schoko Balls" der Firma Danone.
Klingt erst mal fantastisch, doch ist es das auch?
Zu Beginn möchte ich darauf hinweisen das der Grund dafür, dass wir bis heute keinen Danone-Joghurt vorgestellt haben darin liegt, dass es seit der Gründung dieses Blogs hier einfach keine Neuerscheinungen gab. Deshalb greifen wir nun auf die Klassiker-Kategorie zurück um diesem Umstand ein Ende zu setzten.
Bis zum Jahre 2010 war die Firma Müller im Markensegment weitesgehend alleine in den Supermarktregalen vertreten. Doch dies änderte sich schlagartig im Herbst 2010, als die Firma Danone mit ihrer geballten Finanzkraft (ca. 15 Milliarden Euro Jahresumsatz) dazu drängte. Wie es sich für ein Weltunternehmen gehörte, wurde dann auch richtig reingehauen und ein Sortiment von Anfangs sechs verschiedenen Zweikammerknusperjoghurts aufgefahren. Der hier abgebildete "Schoko Balls" ist einer dieser sechs aus dem dem Jahr 2010.
Diesen habe ich für die Klassiker-Runde ausgewählt, weil sich daran exemplarisch der Mangel an Kreativität aufzeigen lässt der mit diesem Markteinstieg einherging. So waren alle sechs Joghurts im Endeffekt nur Variationen von Schoko in der Knusperkammer und gesüßtem Naturjoghurt in der Joghurtkammer (gut, einmal hat man ganz revolutionär einen Bananenjoghurt gewagt...). Bei den verschiedenen Schokoknusperelementen hat man dann einfach die beliebtesten Formen der Konkurrenz kopiert. Es kam einem fast so vor als hätte man versucht wirklich alle möglichen Variationen aus den drei vermeintlich bewährtesten Elementen zu veröffentlichen um dann zu sehen was am besten läuft. Für diese Theorie spricht auf jeden Fall, dass einige der damals erschienenen Joghurts schon wieder in der Versenkung verschwunden sind. Vielleicht hätte man sich ja viel Joghurt und Geld sparen können, wenn man ein revolutionäres Instrument namens "Marktforschung" bemüht hätte...
Gut, wie gesagt, inzwischen sind von der Anfangsjoghurtflotte nur noch die besten übrig geblieben und mit weiteren Neuerscheinungen wurde das Sortiment geschmacklich etwas breiter aufgestellt. Der "Schoko Balls" ist aber im Sortiment geblieben, scheinbar konnte er sich eine kleine Fangemeinde erknuspern. Dazu kommt noch eine Reihe von Disney-Joghurts (denen wir uns demnächst widmen werden), die sich eher an ein jüngeres Publikum richten sollen.
Da sich Danone nun scheinbar auf dem Königsmarkt der Lebensmittel häuslich eingerichtet hat und wohl auch etwas bleiben möchte, stellt sich die Frage wie diese Entwicklung weiter gehen kann. Noch sehe ich keine Bemühungen die Firma Müller wirklich ernsthaft anzugreifen. So wurde der günstige Preis von 0,29€ (pro 105g Becher) zur Markteinführung sehr schnell um 0,10€ angehoben, so das Preislich kein Vorteil mehr vorhanden ist. Dabei hätte Danone ja durchaus die finanziellen Möglichkeiten hier auf Neukundenfang zu gehen.
Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass sich hier noch ein wahrlicher Kampf der Giganten entwickeln wird, wie wir ihn zum Beispiel von "Coca Cola" und "Pepsi" kennen. Was kämen da für Optionen auf uns zu, zu was für revolutionären Neuheiten in der Joghurtwelt könnte dies führen. Denken wir zurück an die letzte große Konkurrenz der Menschheitsgeschichte, diese hat immerhin einen Mann auf den Mond befördert. Wenn es also schon ein unwichtiger Systemkonflikt wie der des Kapitalismus und des Kommunismus schafft jemanden über den eher langweiligen Gezeitenball hüpfen zu lassen, was für großartige Möglichkeiten böten sich denn, wenn zwei gleichwertige Gegenspieler sich auf dem unendlichen Schlachtfeld der Zweikammerknusperjoghurts duellieren... Die Vorfreude darauf ist kaum auszuhalten!
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