Mittwoch, 17. Juli 2013

Neuerscheinung: Ecke des Monats "Ahoj-Brause"

Bei der letzten "Ecke des Monats" mussten wir ja leider aussetzen, da diese nicht den strengen Richtlinien unseres Blogs entsprach. Diesen Monat sind wir aber wieder voll dabei und stehen dem unsicheren Kunden mit unanzweifelbarem Fachwissen zur Seite. Diesmal geht es um Brause, "Ahoj Brause"!



Kommen da etwa alte Kindheitserinnerungen aus der Knusperkammer gesprungen?

Der Trend zur Brause- und Knisterpulver-Joghurt- Kombination ist nicht der allerneuste. Allerdings war nach unserem Ermessen bis jetzt noch keine wirklich genießbare Variante dabei. Umso gespannter waren wir auf die neue "Ecke des Monats".

Das Cover kommt erst mal recht bunt daher. Ein regenbogener Farbübergang im Hintergrund und viele bunte Brausepulverkugeln im Vordergrund. Dazu ist in schwer übersehbarer Größe das Logo von "Ahoj-Brause" aufgebracht.
Diese Zusammenarbeit mit einem anderen Markenprodukt stellt auf jeden Fall eine Neuerung in der "Ecke des Monats"-Reihe dar. Bisher hatten die Designer immer versucht eigene Kreationen zu finden, welche zum Joghurt passen könnten. Aber dass ein bisschen was in Bewegung gekommen ist, ließ sich ja schon bei der letzten Ecke erahnen, dem unsäglichen "Bubble Spaß" mit den aus Bubble Tea bekannten Chemiekügelchen. Also gibt es nun eine Markenzusammenarbeit. Andere Unternehmen haben es ja damit durchaus geschafft ihre eher biederen Produkte etwas auzupeppen, man denke nur an Mc Donalds, die ihr Eis als Mc Flurry zum dreifachen Preis absetzen. Nun folgt ihnen Müller also auf diesem Pfad. Allerdings muss man zu Gute halten, dass es sich bei "Ahoj-Brause" um eine wirklich traditionsreiche (seit den 20ern) einheimische Marke handelt, an die wohl jeder positive Erinnerungen aus Kindheitstagen hat. Und nicht zuletzt seit der  legendären Szene aus der Blechtrommel ist dieses Brausepulver auch in der deutschen Hochkultur angekommen. Also schnell den Deckel geöffnet um zum Inhalt vorzustoßen.

Entgegen der ersten Erwartungen, liegt das Brausepulver hier nicht als Pulver vor, sondern befindet sich in Kugelform. Betrachtet man die verschiedenen bunten Kugeln, so stellt man fest, dass es sich um eine Ummantelung aus (farbiger) weißer Schokolade handelt. Diese fällt beim Verzehr auch durchaus ins Gewicht.. So hat man erst den süßen und leicht cremigen Geschmack der weißen Schokolade, welcher dann abgelöst wird vom sehr sauren Prickeln des Brausepulvers.
In der Joghurtkammer befindet sich ein Waldmeisterjoghurt. Auch wieder so ein Geschmack mit dem einen die Lebensmittelchemiker in Kindheitstagen beglückt haben, dem man dann später aber eher weniger begegnet ist. Entgegen meiner Befürchtungen ist der Waldmeistergeschmack aber nicht ganz so künstlich wie ich ihn erinnert habe, auch wenn  ich wohl nie zum Waldmeisterfan werden werde.
Damit steht dem Zusammenfügen der Zutaten nun nichts mehr im Wege.

Und es passiert... nichts. Das Brausepulver ist durch die Schokoummantelung vom Joghurt abgeschnitten und kann daher auch nicht mit diesem reagieren. Also kann man die Kugeln im ursprünglichen Zustand, zusammen mit dem Joghurt zum Mund führen. Dort angekommen breitet sich erst mal die milde Waldmeisternote aus, welche von einem Schokohauch begleitet wird. Dies passt erstaunlich gut zusammen, wird aber sobald man anfängt auf die Kugeln zu beißen sofort vom freitretenden Brausepulver geschluckt. Dieses ist nun mal sehr sauer und lässt dabei auch kaum Platz für andere Geschmäcker. Da es auch sehr langanhaltend ist, bleibt am Ende dann nur das Prickeln und ein saurer Geschmack im Mund zurück. Das veranlasst einen dazu sofort den nächsten Löffel zum Mund zu führen, denn der Joghurt verschafft Milderung. Das Problem an der Sache ist, dass der Joghurt irgendwann alle ist und man hoffentlich ein Glas Milch zur Hand hat. Alternativ kann man sich für den Schluss etwas Joghurt ohne Brausepulverkugeln im Becher lassen.

Fazit:
Der Joghurt ist nicht ganz so schlimm wie man auf den ersten Blick vermuten würde. Die Schokolierung des Brausepulvers ist auf jeden Fall eine clevere Lösung, die diese Ecke positiv von allen bisherigen Brause- und Knisterpulver Joghurts abhebt. Trotzdem steht hier immer noch der Effekt im Vordergrund und nicht der Geschmack. Es ist einfach viel zu viel Säure im Spiel um von einem geschmacklich abgerundetem Produkt zu sprechen. Trotzdem kann man diese Ecke durchaus mal probieren, wenn einen der Effekt interessiert. Für einen regelmäßigen Verzehr ist er allerdings nicht geeignet.
Wie der Aspekt der Markenzusammenarbeit sich weiter entwickelt, bleibt ab zu warten. Ich stehe dem aber sehr skeptisch gegenüber, da damit dem Entwicklungsteam kreative Grenzen gesetzt werden und der Preis längerfristig nur steigen kann.

2 Kommentare:

  1. Lieber Hunter,

    ich hatte nun auch endlich das Vergnügen diesen außergewöhnlichen Rucksack zu probieren und muss sagen, dass ich ihn gar nicht mal zu sauer fand. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich Süßes nicht so lecker finde. Die Mischung schien mir recht ausgeglichen. Vielen Dank für Ihre Beiträge und weiter so!

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    1. ja, die welt der zweikammerknusperrucksäcke steckt voller unterschiedlicher auffassungen... der grund für eine reduzierte wahrnehmung der säure könnte aber auch in einem übermäßigem konsum von "ahoj-brause" im kindesalter liegen. da die kindheit eine sehr geschmacksprägende phase ist, habe ich mich damals nur von wasser und naturjoghurt ernährt. dies bietet mir heutzutage die möglichkeit auch die feinsten nuancen heraus zu schmecken.

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